Ostanatolien/Iran – eine Reise zu den Hochkulturen in Vorderasien
19. September – 18. Oktober 2015; max. Teilnehmerzahl 8 Personen;
CHF 5800 (verkürzte Reise ab 26. Sept. CHF 5200)
Die Iranreise 2015 war ausgebucht.
Auf unserer zweitenReise besuchen wir für vier Wochen die Osttürkei und den Iran. Wir fliegen nach Van und überqueren dann auf dem Landweg, etwas nördlicher, bei Dogubayazit, die Grenze zum Iran. Über Orumiyeh, Takht-e Soleiman, Zanjan und Qazvin erreichen wir nach einer Woche Teheran wo sich Teilnehmende der verkürzten Reise der Gruppe anschliessen können. Schwerpunkt der Reise ist die Provinz Fars mit den faszinierenden Städten Isfahan, Shiraz, Kashan, Yazd und Kerman.
Diese Reise bot ich 2012 auf Wunsch und Anregung von ehemaligen Tian Shan Tours Mitreisenden an. Sie kam damals nicht zustande. Nach gründlicher Modifizierung klappte es dann 2013; nach der märchenhaft schönen Reise bot ich sie 2014 in leicht veränderter Art wieder an – mit ebenso grossem Echo. Die Reise 2015 modifizierte ich abermals geringfügig.
Ich bereiste die beiden Länder mehrmals zwischen 1998 und 2002. Im Frühsommer 2013 unternahm ich allein eine Rekognoszierungsreise und im Herbst 2013 reiste ich erstmals mit einer kleinen Gruppe nach Persien.
Der Iran zählt zu den ganz grossen Kulturnationen mit grossartigen Kulturdenkmälern, die, zum Teil noch sehr gut erhalten, bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurückreichen. Mit seinen 1’648’000 km² ist der Iran rund drei Mal grösser als Frankreich und er zählt somit auch von der Fläche her zu den grossen Ländern der Erde: Der Iran ist in einer Reise von drei oder vier Wochen nicht in seiner ganzen Vielfalt zu erfahren.
Unsere Reise fokussiert sich deshalb in erster Linie auf die Provinz Fars, das Kernland des alten Persiens, und wir verzichten zum Beispiel auf den Besuch der heiligen Stadt Mashad, auch auf die Region am Südufer des Kaspischen Meeres und auf die lange Küste am Persischen Golf. Auf unserer Reise werden wir alle bedeutenden Kulturdenkmäler besuchen; ich kenne diese sowohl aus der Literatur wie auch von eigenen Reisen. Dennoch werde ich Sie nicht mit einem wissenschaftlich- kunsthistorisch überfrachteten Rucksack begleiten – ich bin ursprünglich Buchhändler von Beruf. In den vergangenen Jahren vertiefte ich meine Kenntnisse über diese Region in einer Weise, dass Sie mit Gewinn an Wissen und neuen Erfahrungen heimkehren werden.
Reisen mit Tian Shan Tours bedeutet, dass ich unterwegs zuweilen praktische Dinge wie Essen, Transport oder zum Teil auch Unterkunft vor Ort organisieren werde oder dass, mit anderen Worten, nicht alles stets nach Programm ablaufen wird. Das bringt keine wirklichen Einbussen an Komfort mit sich, im Gegenteil. Sie werden wie auf keiner anderen Gruppenreise erfahren, dass auch geführte Reisen sich wie individuelle erfahren lassen.
Die nachfolgend skizzierte Reiseroute ist nicht in Stein gemeisselt. Im Gegensatz zu früheren Reisen verzichte ich dieses Mal auf den Besuch der Oase Garmeh, wir haben dafür in Yazd einen Tag mehr Zeit. Schön wäre ebenfalls, von Kerman aus einen Tag in die Wüste Lut hinaus zu fahren und dafür auf einen Tag in Shiraz zu verzichten.
Wir reisen früh los. Die Morgenmaschine der Turkish Airlines verlässt Zürich Kloten um 7:40 Uhr; das heisst, wir sollten uns um etwa Viertel nach sechs Uhr am Flughafen treffen. Nach einem kurzen Zwischenhalt in Istanbul fliegen wir nochmals zwei Stunden weiter nach Van am gleichnamigen See im Osten des Landes, wo wir zwei Mal übernachten werden. Wir besuchen die Reste der alten Stadtburg und unternehmen natürlich auch einen Ausflug zu der auf einer Insel gelegenen armenischen Kirche Akdamar aus dem Jahr 921. Wir verlassen Van nordostwärts und verbringen in Dogubayazit kurz vor der Grenze nochmals eine Nacht auf türkischem Boden. Die sympathisch-quirlige Stadt verzaubert einen mit der unverwechselbaren Aura, die oft grenznahen Städten eigen ist.
Unter Bergsteigern bekannt ist sie auch als Ausgangsort für Besteigungen des Ararats, dessen gleissend vergletscherte Kappe von überall her zu sehen ist.
Ein weiteres Highlight ist der phantastisch etwas ausserhalb auf einem Hügel liegende Ishak-Pasa-Palast, dessen Grundsteine 1685 gelegt wurden, der aber erst rund hundert Jahres später bezogen werden konnte.
Der Iran ist mit seinen über 1,6 Millionen Quadratkilometern das 17. grösste Land der Welt und unglaublich reich und vielfältig an geschichtsträchtigen Orten und Landschaften. Die Distanzen sind gewaltig und die Reisewege lang. Wir tragen dem so weit wie möglich Rechnung, nehmen uns Zeit – und beschränken uns.
Von Dogubayazit sind es rund 40 Kilometer bis zur iranischen Grenze; wir werden rund zwei Stunden benötigen, um alle Formalitäten hinter uns zu bringen. In Bazargan, dem nahe gelegenen iranischen Grenzort werden wir zwei Taxis oder einen Minibus anheuern, mit denen wir in den kommenden vier Tagen bis Qazvin unterwegs sein werden.
Wir übernachten in Maku und erlauben uns tags darauf einen kleinen Umweg zu dem auf 1700 Meter gelegenen Barunstausee mit einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Marienkapelle, bevor wir eine der bedeutendsten Kirchenbauten armenischer Christen, die Qarah Kelisa aus dem 10. Jahrhundert besuchen; wir schlafen in Orumiyeh, der Hauptstadt der Provinz West-Azerbajans. Eine knappe Tagesreise entfernt liegt Takab, von wo aus wir die in der Nähe liegenden sassanidischen Heiligtümer Tahkt-e Soleyman und Zendan-e Soleyman besuchen, die auch landschaftlich reizvoll gelegen sind; unterwegs besuchen wir eine der frühesten iranischen Siedlungen in Hasanlu. Bevor wir Tehran erreichen, übernachten wir nochmals in Zanjan und Qazvin, wo einst in den nahegelegenen Bergen die Assassinen die Gegend unsicher machten.
In der Hauptstadt bleiben wir nur einen Tag bevor wir nach Kashan am Rande der Dasht-e Kavir weiterreisen. Kashan ist eine meiner Lieblingsstädte; im Kleinen findet man hier alles, was es in den grossen Städten ebenfalls gibt – und dazu zählt das Hotel und seine Betreiberinnen zum Besten, was ich kenne.
Ein Bijou ist etwas ausserhalb der Stadt der Bagh-e Fin, eine wunderbare königliche Gartenanlage aus dem frühen 17. Jahrhundert; mit noch vier weiteren Gärten steht Fin auf der UNESCO-Kuluturerbe-Liste. Wir werden übrigens alle diese Gärten besuchen, da der Garten, das Spiel mit gestalteter Natur und Architektur, vor allem aber auch mit dem Wasser, die persische Kultur seit der Zeit der Seleukiden, seit über 2500 Jahren nachhaltig prägt. Über Abyaneh erreichen wir auf einer Nebenstrasse die alte Kulturstadt Isfahan, wo wir vier Nächte verbringen werden. Die Stadt mit italienischem Flair und modischem Chic wird Sie verzaubern.Von hier aus wenden wir uns nochmals nordwärts nach Nain – mit einer abbasidisch-sunnitischen Pfeilermoschee aus dem 10. Jahrhundert – und weiter bis zur kleinen Oase und Bergbaustadt Anarak am Rand der Kavir-Wüste, wo wir in einem einfachen, aber stilvoll eingerichteten Guesthouse in einer ehemaligen Karawanserei unser Lager aufschlagen werden.
Die grosse Oasenstadt Yard mit ihren unverwechselbaren Windtürmen und einer Altstadt mit beeindruckender Adobearchitektur ist unser nächstes Ziel; wir bleiben drei Nächte. In Mahan, rund 30 Kilometer von Kerman entfernt erreichen wir den östlichsten Ort unserer Reise. Die beschauliche Kleinstadt überrascht mit einem wunderbaren Sufikomplex und dem reizvollen Prinzengarten ausserhalb der Stadt in der Wüste.
Am nächsten Tag unternehmen wir einen Ausflug nach Rayen, wo wir einen Eindruck davon erhalten, wie die Altstadt Bams, nochmals 200 km weiter östlich, vor dem grossen Erdbeben 2003, wo über 35’000 Menschen ihr Leben verloren, ausgesehen hat. Nach zwei Übernachtungen fahren wir zurück nach Kerman.
Mehr als alle andern Städtehöhepunkte trifft man hier eine Grossstadt, reich an Kultur und gleichzeitig ursprünglicher als viele andere, weil sie von den „Zwei-Wochen-Iran-Touristen“ ihrer grossen Entfernung wegen nicht besucht wird. Zur alten persischen Metropole Persepolis aus der Zeit der Achämeniden (559 – 330 v. Chr.) brauchen wir zwei Tagesreisen – wir übernachten unterwegs im faszinierenden Höhlendorf Meymand: in Höhlen! In Persepolis, das im Normalfall in einer Halbtagestour abserviert wird, übernachten wir ebenfalls fünfzehn Gehminuten ausserhalb der noch heute tief beeindruckenden Ruinen. Tags darauf endlich erreichen wir Shiraz. Die Stadt der Rosen und Dichter wetteifert seit Jahrhunderten mit Isfahan um die Krone der schönsten iranischen Städte. Am frühen Sonntagmorgen dann verlassen wir Shiraz mit einer Maschine der Turkish Airlines Richtung Istanbul und Zürich.
Eine Reise in den Iran wird die meisten der im Westen aufgebauten Vorurteile im Wind zerstreuen und den Reisenden zu anderen, neuen Erkenntnissen kommen lassen; so werden Sie z.B. eine sowohl herzliche wie auch höfliche Gastfreundschaft wie selten wo kennenlernen. Sie werden auch erstaunt feststellen, dass der Iran durchaus ein modernen Staat ist, ein Schwellenland, vergleichbar mit der Türkei. Westliche Traveller prahlen oft damit, zu privaten Partys mit Alkohol eingeladen worden zu sein. Im Iran gelten jedoch für alle Frauen Kleidervorschriften und für Männer und Frauen ein absolutes Alkoholverbot. Wir halten uns konsequent an die Gesetze des Landes – und wir erfahren dabei mehr von der Seele dieses wunderbaren Landes.